Deine Karriereseite ist einer der ersten Berührungspunkte, die Deine Organisation mit potenziellen Kandidaten in Kontakt bringen kann. Daher ist es klar, dass es zu Deinen obersten Prioritäten gehören sollte, diese leicht zugänglich und ansprechend zu gestalten. Doch ganz ehrlich: wann hast Du Dir zum letzten Mal das Ranking deiner Karriereseite in Google angesehen oder versucht, eine Deiner Stellenangebote über eine Suchmaschine zu finden?
SEO, oder auf Deutsch Suchmaschinenoptimierung, beschreibt alle Prozesse und Strategien, die das Ziel haben organischen (also unbezahlten) Traffic durch hohe Positionen in den Suchergebnissen zu generieren. Beim Stichwort SEO fallen vielen Leuten vor allem Begriffe wie Keywords, Metabeschreibungen und Backlinks ein. Diese Grundlagen bleiben natürlich immer wichtig, doch wer versucht ausschließlich mit keywordreichen Texten oder Listungen in Branchenverzeichnissen die höchsten Positionen in den Suchergebnissen zu belegen, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Durch ständige Updates versucht Google, den zuverlässigsten verfügbaren Quellen die höchsten Stellen in den Suchergebnissen einzuräumen. Seiten, die qualitative Inhalte bieten und im Bezug auf die ursprünglichen Suchbegriffe des Suchenden am relevantesten sind, machen das Rennen.
Seit dem „Panda“-Algorithmus-Update konzentrieren sich die Google-Suchergebnisse stark auf die Priorisierung von qualitativ hochwertigen Inhalten. Um die Qualität dieser Inhalte und die Relevanz für die ursprüngliche Suchanfrage zu bestimmen, schaut Google über die Texte auf Deiner Karriere- und den Stellenangebotsseiten hinaus und legt Wert auf einen Mix aus verschiedenen Inhaltstypen. Eine große Vielfalt von beispielsweise eigenen Bildern, Audio, Podcasts und Videos sind ein Hinweis auf informative Inhalte, und genau danach suchen die Algorithmen!
Online kursieren diverse Statistiken und Berichte darüber, dass Videoinhalte organischen Traffic und Links generieren. Wer diese Artikel jedoch genauer betrachtet, wird feststellen, dass sie aus einer Zeit stammen, als der Videomarketing-Boom noch in den Startlöchern stand und noch nicht so viele Organisationen den Trend aufgegriffen hatten. Ich denke deshalb, dass SEO-Spezialist Neil Patel die Realität der Traffic- und Linkgenerierung im Jahre 2020, viel treffender beschreibt, indem er sagt:
„Das Problem ist, dass es so viele online Video-Inhalte gibt, dass der Erfolg nur begrenzt sein wird, wenn man kein besonders außergewöhnliches Video erstellt und keinen großartigen Outreach-/Marketingplan hat.”
Stelle Dir also die Frage, wie Du Dein Video anders, lustiger, einnehmender oder informativer machen kannst, als jedes andere zum selben Thema. Kannst Du Dein Stellenangebot auf eine Art präsentieren, die Du noch nie vorher gesehen hast? Kannst Du Deine Kollegen zu einem Quiz zur Beschreibung Eurer Unternehmenskultur überzeugen, das so witzig ist, dass jeder es gerne teilt? Kannst du einen Blick hinter die Kulissen eines Arbeitsumfeldes gewähren, nach dem Du auf Geburtstagsfeiern immer gefragt wirst?
In der SEO-Welt gibt es eine lang anhaltende Diskussion über die Auswirkungen der CTR auf die Suchergebnisse. Die Click-Through-Rate ist der Prozentsatz der Personen, die auf Deinen Link klicken, nachdem sie ihn in den Suchergebnissen gesehen haben. Einige Experten sind davon überzeugt, dass es sich um einen wesentlichen Faktor für Suchmaschinen handelt, eine bestimmte Seite hoch in den Suchergebnissen zu platzieren, andere meinen, es sei eher ein Teil des maschinellen Lernens und der Qualitätskontrolle und wieder andere meinen, es sei eine Mischung aus beidem. Welchem Lager Du Dich auch anschließt: es scheint sowieso keine schlechte Idee die Anzahl der Personen, die auf Deinen Link klicken, zu steigern, unabhängig davon, ob es Deine Position in den Suchergebnissen beeinflusst oder nicht.
Auch in diesem Fall kursieren online viele Fallstudien, Statistiken und Berichte darüber, wie der Einsatz von Videos die Klickraten in verschiedenen Branchen und Kontexten massiv erhöht hat. Diese reichen von einem B2B-Unternehmen, das seine E-Mail-CTR durch den Einsatz von Videos um 189% steigern konnte, bis zu einem Bericht von Smaato und Liftoff, der besagt, dass die durchschnittlichen CTRs von Videoanzeigen 7,5 Mal höher sind als die von Display-Anzeigen. Obwohl keine harten Zahlen über verbesserte CTRs von Stellenangeboten, die ein Video enthalten, bekannt zu sein scheinen, ist doch in allen Beispielen ein allgemeines Thema zu erkennen. Menschen sind neugieriger und klicken öfter auf einen Link, wenn sie mit Videoinhalten konfrontiert werden. Wenn man sich einmal auf einer mit Videoinhalten bereicherten Seite befindet, ist man (laut Wistia) im Durchschnitt geneigt 2,6 Mal länger auf der Seite zu verweilen, im Vergleich zu Seiten ohne Video. Das ist eine gute Nachricht, denn es bedeutet, dass mehr Menschen Ihre Videos sehen und genießen können. Daten wie die Zeit, die auf einer Seite verbracht wird, sind für Suchmaschinen zudem Indikatoren für qualitativ hochwertige Inhalte, was bedeutet, dass Du höhere Plätze in den Suchergebnissen erobern wirst.
Hat dieser Artikel Dich überzeugt direkt loszulegen? Hier findest Du einige Tipps für den Einstieg:
Wie oben beschrieben, können Videos auf Deiner Karriereseite einen bedeutenden Vorsprung in den Suchmaschinenergebnissen verschaffen, aber das sollte niemals der einzige Grund sein, mit der Erstellung von Videos anzufangen. Geht es darum zukünftige Kandidaten einen authentischen Eindruck der Unternehmenskultur zu vermitteln, den Bewerbungsprozess anschaulich zu machen oder bestimmte Tätigkeitsprofile und Jobs bei Absolventen bekannter zu machen?
Jetzt, wo das Ziel deutlich am Horizont steht, kannst Du Dir Gedanken über den Weg dorthin machen. Benötigst du ein Employer Branding Video oder mehrere? Entscheidest Du Dich für ein Interviewformat oder Vlogs? Wie soll der Stil und der Tone of Voice Deiner Videos werden? Wo und wie kommen die Videos auf Deine Karriereseite und welche Strategie wendest Du auf social Media an? Wie bringst Du Kollegen dazu Deine Botschaft weiter zu verbreiten? Je mehr Gedanken Du Dir im Vorfeld über solche Fragen machst, desto schneller wirst du Erfolge erzielen.
Um sicherzugehen, dass Deine nagelneuen Video Inhalte sich optimal auf die Findbarkeit Deiner Karriereseite auswirken, musst Du Google ausdrücklich mitteilen, dass es ein Video auf Deiner Seite gibt. Dazu dient die Video-Sitemap. Dabei handelt es sich um eine Datei, die alle URLs auf Deiner Website sammelt und zusätzliche Informationen liefert, die für die Listung Deines Videos in den Suchergebnissen erforderlich sind, wie zum Beispiel ein Thumbnail sowie Titel und Beschreibung Deines Videos. Es gibt verschiedene Plugins zur Erstellung von Sitemaps und auch in diesem Artikel findest Du weitere Infos.
Wenn Du eine Weile mit der neuen Videostrategie auf Deiner Karriereseite beschäftigt bist, ist es Zeit einen Schritt zurück zu machen und den Erfolg der Strategie zu bestimmen. Wurden die erhofften Positionen in den Suchergebnissen erreicht? Hast Du positives Feedback zu Deinen Videos bekommen? Haben Kandidaten sich mit deinen Videos auseinandergesetzt? Sobald Du den Überblick hast, kannst Du Deine Strategie an Deine Erkenntnisse anpassen und weiter geht’s!
Ich freue mich auf Deine Videos und SEO-Erfolgsgeschichten, bis dahin…