Skip to main content

Das zeitversetzte Video-Interview aus der Perspektive einer Bewerberin

Vor Kurzem feierte unsere Business Delevopment Managerin Nikola das Ende ihrer Probezeit. Zu diesem Anlass blickt sie zurück auf ihre erste Erfahrung mit einer Bewerbung per Video.

Nikolas zeitversetztes Interview:

Es ist 18:30 Uhr, ich bin gerade aus dem Büro heimgekommen und direkt um 19:30 Uhr zum Abendessen verabredet. Reicht die Zeit noch, um eine Bewerbung abzuschicken? Ich bezweifle es, denn gerade ein ordentliches Anschreiben dauert seine Zeit. Warum muss eine einzige Bewerbung immer so aufwendig sein, denke ich genervt. Dann muss ich es wohl wieder auf morgen verschieben. Doch dann werde ich auf eine Stellenanzeige aufmerksam, in der es heißt: „Jetzt per Video bewerben!“

Interessant, denke ich mir. Die scheinen kein Anschreiben zu benötigen. Soll ich den Versuch einfach wagen? Doch dann kommen mir Zweifel: Was ist, wenn ich mich verspreche oder stottere und ich mich dann komplett blamiere? Doch dann fällt mein Blick wieder auf die Uhr. Ich habe genau eine Stunde Zeit. Eigentlich kann ich nur gewinnen, denn im Idealfall schaffe ich die Bewerbung noch vor meiner Verabredung und wenn das Video gut ankommt, komme ich vielleicht in die engere Auswahl. Ich fasse mir ein Herz und klicke auf „Jetzt per Video bewerben“.

Name, Emailadresse und Datenspeicherung zum Warmlaufen – tatsächlich es ist kein Anschreiben erforderlich. Die Nervosität steigt, die Neugierde auch. Bevor es mit den Interview-Fragen richtig losgeht, begrüßt mich freundlich ein junger Mann mit einer kurzen aufgenommenen Videobotschaft. Er bereitet mich auf das vor, was mich gleich erwarten wird und bedankt sich, dass ich mir die Zeit für das zeitversetzte Video-Interview nehme. Nichts Besonderes, aber in der Situation genau das, was ich benötige, um den nächsten Schritt zu gehen. Beruhigend – auch sein kurzes Video ist schlicht mit einer Webcam aufgenommen.

Es folgt ein kurzer Mikro- und Kameratest und dann stellt mir der schon bekannte Interviewer die erste inhaltliche Frage – auch wieder aufgenommen als Videobotschaft. Die Aufnahme startet nicht automatisch, sodass ich mir noch kurz ein paar Gedanken machen kann, was ich in meiner einminütigen Antwort auf die erste Frage sagen möchte. Fünf Wiederholungen sind möglich, wobei immer der letzte Versuch gespeichert wird. Das sollte ich hinbekommen, denke ich mir und schon klicke ich auf den roten Aufnahme-Button.

Die Versprecher bei meinem ersten, zweiten und dritten Aufnahmeversuch sind nicht schlimm, denn ich habe ja insgesamt fünf Wiederholungsmöglichkeiten. Mit der vierten Aufnahme bin ich noch nicht ganz zufrieden, daher nutze ich auch noch den fünften Aufnahmeversuch. Letzte Chance Nikola! Das muss jetzt wirklich sitzen! Und tatsächlich gelingt es mir beim letzten Versuch, eine Antwort zu geben, mit der ich zufrieden bin. Bei der zweiten Frage benötige ich auch alle fünf Aufnahmeversuche und am Ende läuft mir sogar die Zeit aus, mein letztes Argument zu sagen. Mist, denke ich mir. Ich versuche mich selbst zu beruhigen und mir zu sagen, dass es schon wirklich mutig war, mich überhaupt auf dieses zeitversetzte Video-Interview einzulassen. Dann kommt die letzte Frage, die mir ebenso als Videobotschaft gestellt wird. Mein Ehrgeiz führt dazu, dass ich die letzt Frage mit nur drei Anläufen beantwortet habe, anstatt mit fünf. Ich atme langsam aus. Am Ende kommt noch eine kurze Video-Dankesbotschaft des Interviewers und ich habe die Möglichkeit, ein kurzes schriftliches Feedback zu geben. Dann klicke ich auf „Interview-einreichen“ und schließe den Browser – geschafft!

Ich bin überrascht, denn tatsächlich hat mir diese Videobewerbung wirklich Spaß gemacht. Ich blicke auf die Uhr, die mir 19:10 Uhr anzeigt. Perfekt! Dann kann ich mich noch schnell umziehen und komme noch rechtzeitig zu meiner Verabredung. Ich bin überglücklich und auch ein bisschen stolz, nun doch eine komplette Bewerbung eingereicht zu haben. Es war erfrischend und ganz anders als klassische Bewerbungen mit Anschreiben und Tralala. Ich habe mir dadurch Zeit und Energie gespart und fand es schön, dass ich – anders als in allgemeinen Anschreiben – direkt auf jobrelevante Fragen eingehen und zusätzlich auch meine Persönlichkeit in den Videos zeigen konnte. Durch die Video-Fragen des freundlichen Interviewers fühlte es sich sogar fast so an, als wäre ich in einem echten Dialog mit ihm gewesen.

Wenn alle Bewerbungsprozesse so gestaltet wären, dann würde es richtig Spaß machen, sich auf neue Stellen zu bewerben. Und jetzt bin ich gespannt auf die Reaktion…

…Heute bin ich nun über 6 Monate bei Cammio (das Ende meiner Probezeit konnte ich gestern feiern) und begeistere in meiner Funktion andere Unternehmen, ihren Bewerbungsprozess Video-basiert zu gestalten – nicht nur mit zeitversetzten Video-Interviews, so wie ich es oben beschrieben habe – sondern auch mit Video-Stellenanzeigen, Video-Messaging, Live-Interviews usw. Da ich durch meine vorherige Funktion einen Recruiting-Hintergrund habe und die aktuellen Herausforderungen aus eigener Erfahrung sehr gut kenne und das zeitversetzte Video-Interview selbst als Bewerberin erlebt habe, fällt es mir leicht, die Vorteile unserer Plattform aus eigener Überzeugung authentisch zu vermitteln. Ich bin weiterhin überzeugt, dass sich Recruiter und Bewerber viel Zeit, Energie, Kosten und Nerven sparen, wenn Videos in unterschiedlicher Form (Video-Stellenanzeigen, Video-Botschaften, zeitversetzte Video-Interviews,…) entlang der Candidate Journey zum Einsatz kommen.

In diesem Sinne:

Happy Hiring